Freund oder Feind: Leiden mit Augenleiden

Wie bereits in einem vorherigen Beitrag erwähnt, habe ich irgendwie die absurde Gewohnheit angenommen jeden Tag zum Sport zu gehen. Im diesem Fall handelt es sich um das Fitness-Studio meines Vertrauens. In den ersten Tagen war ich nur damit beschäftigt Zwiegespräche mit meinem Schweinehund zu führen und diese neuerliche Sporteinheit irgendwie zu überleben. Während ich nach wenigen Minuten auf dem Crosstrainer bereits um Fassung gerungen habe und versucht habe mich davon zu überzeugen, dass ich nicht einfach wegen Erschöpfung tot vom Gerät falle, war meine Wahrnehmung ganz nach innen gerichtet.

Ich mag diese kleine Folterkiste immer noch nicht, aber mittlerweile habe ich durchaus die Luft und Zeit meine Umgebung in mich aufzunehmen. So „arbeite“ ich mich von Kilometer zu Kilometer auf meiner Pole Position und betrachte die Menschen um mich herum. Die Damen sind recht einfach und simpel zu bewerten. Jede einzelne könnte meine Tochter sein, hat etwa die Hälfte meiner Masse und hat nicht gerade viel Geld in Stoff investiert. Knackig, kurz und knapp! Wer kann – der kann! Das muss man neidlos zugeben.

Die Herren der Schöpfung, sind jedoch so eine Klasse für sich. Am zweiten Tag meiner Studie entwickelte ich eine Theorie, die ich in den folgenden Tagen verifiziert habe. BINGO! Sie ist simpel, einfach und bestätigt sich immer wieder. Zumindest in diesem Studio. Wir nehmen eine Klassifizierung nach einfachen Maßstäben vor und jeder dieser Gattung, kann man auch eine bestimmte Auswahl an Kleidungsstücken zuweisen. Wobei das Alter keine Rolle spielt.

Typ A – Der Fliegenfänger
Diese Gattung zeichnet sich durch einen untrainierten Körper aus. Dieser Umstand kann man an mangelnden Muskeln und/oder dem einen oder anderen Speckröllchen festmachen. Sie zieren den Körper mal etwas üppiger und mal etwas unscheinbarer. Dieser Art von Gattung hat IMMER und ich meine IMMER ein knappes Shirt an. Vorzugsweise ein Muskelshirt, dass eher wie eine Toga am Körper hängt. Die Beinbekleidung ist passend zum Shirt etwas voluminöser gewählt. Letztens sah ich sogar einen in Barfuß Schuhen neben mir auf dem Laufband. Das ist echt und komplett gruselig. Sorry an alle Männer da draußen, die sowas ihr Eigen nennen dürfen. Solltet ihr im Leben jemals die Chance bekommen wollen Euch fortzupflanzen, dann verbrennt diese Schuhe – SOFORT!

Typ B – Das ES
Dieser Gattung ist wirklich als eine kleine Augenweide zu bezeichnen. Alles ist mehr oder weniger perfekt definiert und an diesem Körper bilden die Muskeln eine ausgewogene Balance zum Rest. Ihn kann man leider nur als ES bezeichnet, denn dieser unfassbarer Anblick zwingt einen regelrecht dazu ihn nur auf seinen Körper zu reduzieren. Wie der Teufel es will, ist genau dieser Gattung dazu übergegangen ihre Körper mit unnötig viel Stoff zu bedecken. Enge Shirts oder gar Muskelshirts sucht man hier leider vergebens. Lediglich bei bestimmten Übungen an den Geräten bekommt man eine Vorstellung, was unter diesen kilometerlangen Stoffbahnen sein könnte. Das ist frustrierend und wäre wirklich eine nette Belohnung für das Augenleiden, dass man sich mit Typ A zugezogen hat. Das Leben ist wirklich kein Ponyhof!

Typ C – Der Fachverkäufer
Diese Gattung – die man sicher in jedem Studio findet – ist das Paradebeispiel dafür, was im Leben alles schief laufen kann. Je nachdem wo sie sich in der Ausbildung in ihrem jeweiligen Fachgeschäft befinden, kann man das deutlich an ihren Körpern ablesen. Das geht von den Luftpumpen Verkäufer mit etwa 50 kg Muskelmasse bis hin zum Schlauchboot Fachverkäufer der sicher und locker 120 kg an reiner Muskelmasse bieten kann. Dieser Art von Gattung ist wie Typ A und hat IMMER und ich meine IMMER ein knappes Shirt an. Vorzugsweise auch ein Muskelshirt. Nein, immer ein Muskelshirt. Presswurst Alarm! Jedoch setzten sie in der Regel bei der Beinbekleidung auf die „zweite Haut“ Variante einer Radler Hose. Ich schwöre Euch, da würde keine Briefmarke mehr dazwischen passen. Bisher hatte ich immer Angst mir die Hosenvariante auch von vorne anzusehen. Ich könnte erblinden – ganz sicher sogar. Aber von vorne oder von hinten – EGAL – das will ich nicht sehen.

Ihr könntet jetzt anmerken: „Julusch, dann schau doch einfach weg. Du gehst ja freiwillig dort hin, bist selber schuld.“

*gähn*

Nein!!! Ich fordere eine Kleiderordnung für Fitness-Studios. Bei Eintritt in ein Studio wird der jeweilige Anwärter einer der drei Gattungen zugewiesen. Er bekommt einen strikten und genauen Kleiderplan. In regelmäßigen Abständen wird eine Zwischenprüfung durchgeführt und die Gattung verifiziert. Und weil wir alle nicht wissen, ob der Muskelaufbau proportional zum Abbau der Gehirnmasse führt, ist der Kleiderplan sehr einfach:

Typ A – trägt ein Bettlaken
Typ B – trägt nichts
Typ C – trägt ein sehr, sehr großes Bettlaken

Ach Jungs, ihr alle da draußen geht irgendwann von A über B zu C. Warum geht ihr nur diesen langwierigen Weg? Warum nur ist eine smarte B nicht genug? Das Leben könnte doch so schön sein. Was bringt Euch dazu so über zu kompensieren? Mutterkomplex? Vaterkomplex? Verlorene Liebe? Justin Bieber? Wenn jemand eine Pille erfinden würde, die Euch alle auf der Gattung B halten würde, dann wäre mein Leben doch ein kleines bisschen wie ein Ponyhof.

Eure Julusch

Eine Antwort zu “Freund oder Feind: Leiden mit Augenleiden”

  1. […] Die habe ich wirklich schleifen lassen. Aber ich arbeite daran. Täglich. Gestern war ich mal wieder im Fitness-Center und schaute auf meinen alten Trainingsplan. Dieser sieht ein Training von 6 Stunden vor exklusive Ausdauer und Intervall Training. Wann soll ich das denn absolvieren? Ich fange mal wieder klein an und arbeite mich dann bis zu meinem alten Plan wieder hoch. Ich war so fertig, ich konnte noch nicht mal nach ABC-Männchen Ausschau halten. Erinnert ihr Euch noch? Nein? Dann geht es hier zum Beitrag. […]

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