Freund oder Feind: Missgunst ist auch ein Lob

Eigentlich schon schade, dass es nun doch so gekommen ist, wie ich im meinem Beitrag Freund oder Feind: Wechselspiel anfangs vermutet habe. Jedoch ging meine erste negative Erfahrung nicht von den beschriebenen Personen aus.

Diese Woche erreichte mich eine Nachricht, die gespickt war mit Vorwürfen. Dort musste ich mir folgendes erklären lassen:

  • Ich bin arrogant und selbstgefällig
  • Ich greife Menschen in mit meinem Blog an
  • Meine Meinung ist nicht repräsentativ und meine Darstellungen sind immer einseitig
  • Ich hätte nicht Psychologie studiert und darf mir daher kein Urteil erlauben
  • Außerdem wären meine Beiträge voller Rechtschreibfehler und grammatikalische Fehler

Das spannende an diesem Gespräch war für mich die Tatsache, dass diese Person noch gar nicht in meinem Blog erwähnt wurde. Und auch keine Personen, die diesem Anrufer nahestehen würden. Während ich mir also die Litanei angehört habe, dachte ich darüber nach, womit diese Person eigentlich ein Problem hat. Der letzte Punkt auf der Liste gab mir den entscheidenden Hinweis.

Ich griff ihn auf und fragte direkt: „Hast Du Angst das die Jugend von heute meinem Blog liest und ich mit meiner Rechtschreibung zum Verfall der Bildung beitragen könnte? Natürlich sind meine Beiträge einseitig. In diesem Blog geht es um meine Gedanken und meine Gefühle. Und daher ist dieser Blog auch repräsentativ für mich. Denn wenn meine eigenen Worte nicht mein Inneres widerspiegeln, was denn sonst?“

Also bedankte ich mich für das Feedback und versprach über diese Worte nachzudenken. Dieser Satz war dann wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Im groben ging es dann ungefähr so weiter:

„Genau das habe ich gemeint. Dieser Satz musste ja jetzt kommen. Immer hältst du dich für etwas besseres und musst dich in den Vordergrund spielen. Und auf deine 200 Follower brauchst du dir auch nichts einbilden.“

„Warum? Ich halte mich für etwas besseres, weil ich nicht auf die Knie gefallen bin und um Verständnis und Gnade gebeten habe? Kritik im Leben ist wichtig, sonst kann man nicht aus seinen Fehlern lernen. Sag mir doch mal bitte, um was es hier wirklich geht.“

„Immer musst du dich so aufspielen. Das war schon früher so gewesen.

„Du rufst mich also nach etwa 15 Jahren erstmals wieder an, um mir mitzuteilen das ich zu extrovertiert bin? Ernsthaft? Pass auf, dann schreib doch einfach einen Gast-Beitrag dazu. Ich werde ihn gerne unzensiert auf meinem Blog posten. Schreiben hilft und wirkt sehr befreiend.“

Die Person legte einfach ohne ein Wort auf.

 Meine liebe ehrenwerte Blog-Kollegin,

mir war nicht bewusst, dass Du seit Jahren versuchst in der Welt der Worte Fuß zu fassen. Nach einer kleinen Recherche über deine Social-Seiten, habe ich viele deine Werke gefunden. Sie sind wirklich sehr gut geschrieben und ich war beeindruckt, wie gut du mit der Sprache und den Worten umgehen kannst. Mein Blog jedoch hat keinen literarischen Anspruch. Wenn ich dir damit zu nahe getreten bin, dann entschuldige ich mich hier ganz öffentlich und förmlich bei dir. Es war nie meine Absicht deine Arbeit zu untergraben oder mich mit diesem Blog gegenüber deinem Umfeld zu profilieren.

Jedoch wirst du natürlich verstehen, dass ich das Schreiben aufgrund dieser Tatsache nicht einstellen kann. Hätte ich gewusst, dass du selber einen Blog schreibst, hätte ich diesen letzten Satz natürlich nicht so formuliert. Mein Angebot für den Gast-Beitrag steht noch immer oder wenn du magst, können wir auch gerne einen Tee zusammen trinken und darüber sprechen.

Lieben Gruß Julusch

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