Freund oder Feind: Karma

Ein immer wiederkehrende Satz in meinem Leben ist: „Das ist nicht gut für mein Karma.“

Tante Wikipedia meint dazu: „Karma bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung – physisch wie geistig – unweigerlich eine Folge hat. Diese muss nicht unbedingt im aktuellen Leben wirksam werden, sondern kann sich möglicherweise erst in einem der nächsten Leben manifestieren.“

Ernsthaft habe ich natürlich nicht daran geglaubt, dass eine Handlung oder ein Gedanke wirklich schlecht für mein Karma sind. Genau genommen wollte ich mich einfach nicht auf das schlechte Niveau einige Mitmenschen herablassen. Mir geht es auch nicht besser als anderen und auch ich treffe gelegentlich auf Menschen, die mich in die Pfanne hauen, lügen, betrügen oder teilweise extrem negativ auf mein Leben einwirken.

In Gesprächen mit meiner Mutter muss ich mich immer dafür rechtfertigen, warum ich nicht gegen diese Menschen vorgehe. Und dabei ist sie so katholisch, dass es schon fast wehtut. Aber mit der anderen Wange hinhalten, hat sie es nicht so. Ich komme dann immer mit dem gleichen Satz: „Warum sollte ich mich auf deren Niveau herablassen? Das ist ihr Karma und sie werden den Preis dafür noch bezahlen, aber nicht durch mich. Eines Tages werden sie wissen, wie sich das anfühlt.“

Nicht falsch verstehen – ich bin wirklich keine Heilige und kein grenzenlos barmherziger Mensch. Wenn mir jemand auf der Nase herumtanzt, dann kann ich schon sehr ungehalten werden. Aber man sollte schon unterscheiden, ob man jemanden ganz bewusst ein Leid zufügt oder nur die eigenen Grenzen aufzeigt.

Rache und der Wunsch nach Vergeltung sind sehr starke Gefühle. Interessant finde ich dabei, dass bei mir diese Gefühle durch dieses „Mantra“ eigentlich nicht mehr vorkommen. Im Laufe der Zeit habe ich diesen „Satz“ immer mehr verinnerlicht. Glaube ich wirklich daran, dass die „bösen“ ihr Strafe bekommen? Nein, das Leben ist nun mal kein Ponyhof. Aber es ist doch teilweise erstaunlich, wie oft es doch passiert und dann arbeite ich daran mich nicht darüber zu freuen.

Der Glaube an Fügung oder Schicksal ist in meinem Leben nicht präsent. Wir sind alle alleine für unser Seelenheil verantwortlich und müssen unser Leben selbst in die Hand nehmen. Am Ende des Tages ist es nur wichtig, dass wir noch in den Spiegel schauen können. Einige Menschen können sich morgens mit einem Lächeln im Spiegel begrüßen und ziehen anderen Menschen kurz darauf die Existenz unter den Füßen weg. Soll vorkommen – diese Erfahrung musste ich auch machen. Dennoch verspürte ich keinen Wunsch nach Vergeltung, sondern kann heute sagen das ich daran sehr gewachsen bin. Es hat mich verändert und das maßgeblich.

Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt.
Erfahrung ist das, was man aus dem macht, was einem zustößt.

– Aldous Huxley-

Putzt und poliert euer Karma und das Leben wird um ein vielfaches entspannter. Warum aufregen über Sachen die man nicht mehr ändern kann? Das Leben ist zu kurz, um es an zu viele negative Gedanken zu verschwenden.

Eure Julusch

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