Freund oder Feind: Persönliche emotionale Dummheit oder die Endlosschleife der Feuer-Lilly

Das wird nun wieder ein Beitrag, bei dem sich die Geister scheiden werden. Aber am Beispiel von Feuer-Lilly wird schnell klar, warum jeder gelegentlich sein Verhalten und seine erlernten Mechanismen von Zeit zu Zeit reflektieren sollte.

Bevor ich hier zwei ausgewählte Beispiele anbringe, möchte ich ausdrücklich erwähnen, dass es hier nicht darum geht Feuer-Lilly zu denunzieren oder an den Pranger zu stellen. Sie hat wie fast alle auch viele gute Seiten. Ich hoffe mit diesem Beitrag nur, dass ich sie etwas zum Nachdenken bringen kann.

Meinen ersten wirklichen Aha-Effekt hatte ich vor einigen Jahren bei einem zufälligen Besuch. Neben mir war noch eine weitere Freundin zu Gast, die Feuer-Lilly ihr Leid wegen eines Mannes klagte. Nachdem mich beide thematisch abgeholt hatten, saßen wir nun einige Zeit gemeinsam auf der Couch und spendeten Trost. Der Abend schritt voran und diese Freundin verabschiedete sich. Sie war kaum eine Minute aus der Tür, als sich alle vorherigen Statements von Feuer-Lilly in Luft auflösten und sie über diese Freundin und ihr albernes Verhalten herzog.

Vor einigen Minuten sagte sie noch: „Du musst Geduld haben, er kommt bestimmt wieder. Ihr seid für einander bestimmt.“ Und nun lautete ihre Aussage in etwa: „Die ist so dumm, lässt sich von dem Kerl auf der Nase herumtanzen. Wie kann man so naiv sein?“ Ich war ganz schön perplex und mir wurde schlagartig klar, dass ich keinen Cent auf ihre Aussagen mir gegenüber geben kann. Sie sagt einem einfach nur, was man in dem jeweiligen Moment hören möchte. Findet ihr das okay? Glaubt ihr das es einem gut tut und einen bestärkt? Ich nicht!

Ich erwarte von einer Freundin, dass sie mich auch mal auf Fehler aufmerksam macht. Und vor allem erwarte ich, dass sie dritten gegenüber nicht über mich herzieht, sobald ich aus der Tür ist. Nehmen wir ein kleines und einfaches anderes fiktives Beispiel:

Ich möchte mir rote Schuhe kaufen. Feuer-Lilly erklärt mir, dass es die perfekte Farbe für mich ist. Das sie auch gerne rote Schuhe hätte. Das ich auffallen werde und mit Sicherheit der „Hingucker des Abends“ werde. Sie erklärt mir in einer unendlichen Prosa, wie toll meine Entscheidung ist. Ich fahre also los, um mir diese Schuhe zu kaufen.

Doch kaum bin ich bei ihr aus der Tür, erklärt sie ihrem Mann, dass ich mit diesen Schuhen wie eine Bordsteinschwalbe aussehen werde. Das kein normaler Mensch freiwillig rote Schuhen anzieht und das bei mir sicher einige Schrauben im Kopf locker sein müssen, um so etwas in Erwägung zu ziehen. Und das ist ihre wirkliche Meinung zu dieses Schuhen. Versteht ihr jetzt, warum dieses Verhalten für mich nicht tragbar ist?

Kommen wir nun zur oben angekündigten Endlosschleife. Ich habe wirklich ein ganzes Weilchen geraucht, um es als genau das zu erkennen, was es in Wirklichkeit ist. Eine immer währende Litanei, die einem ein positives Gefühl vermitteln soll, aber irgendwann einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Sobald wir uns sehen, kommt Feuer-Lilly auf mich zu und begrüßt mich überschwänglich. In der Regel benutzt sie dafür immer die gleichen Worte: „Schaaaatz, ich bin so froh dich zu sehen. Ich habe dich vermisst. Das ist so schön – DU und ICH – wieder zusammen. Wir müssen uns unbedingt öfters sehen. Lass uns wieder mehr zusammen machen. Unbedingt! Du siehst so gut aus mein Herz.“

Diese Worte werden immer von einem sehr liebevollen Singsang begleitet. Die ersten male habe ich sie beim Wort genommen und natürlich habe ich mich positiv bestärkt gefühlt. Es ist schön, wenn ein Mensch einen so begrüßt und man freut sich immer ihn zu sehen. Nur wenn darauf niemals Taten folgen, fühlt man sich jedoch irgendwann abgewertet.

Heute kann ich es nehmen als was es ist. Ihr persönlicher kleiner Knopf den sie immer drückt, wenn sie diese „Kassette“ abspielt. Ich hege keinen Groll gegen sie oder ihre Verhaltensmuster. Nur denkt sie anscheinend keinen Augenblick darüber nach, dass Freundschaften die auf Unehrlichkeit basieren, nicht wirklich bestand haben können. Und das tut mir für sie wirklich leid. Vielleicht bekommt sie einfach dieses Feedback nie zurück gespielt. Aber würde sie wirklich daraus lernen?

Das kann ich nicht beurteilen. Denn in den vergangenen 20 Jahren, in denen wir uns schon kennen, konnte oder wollte sie viele diese Muster nicht ablegen. Ich glaube nicht, dass sie ihr Verhalten wirklich jemals ernsthaft reflektiert hat. Sie gehört sowohl von ihrem Bildungsstand, als auch intellektuell nicht zu den Menschen, die ich „einfach“ nennen würde. Umso unverständlicher ist mir ihr Verhalten.

Du fragst dich jetzt sicher, was hat das jetzt mit emotionale Dummheit zu tun? Ganz einfach, durch ihr Verhalten spricht sie ihrem gegenüber jegliche Form von EQ ab. Denkt sie wirklich, dass keiner von uns empathisch genug ist, um hinter diese Fassade zu schauen? Oder interessiert es sie einfach nur nicht? Wenn, dann spricht das nicht gerade für sie.

Bei unserem letzten Treffen, merkte sie das irgendetwas anders ist mit mir. Das war von meiner Seite keine Absicht gewesen, spiegelte aber wohl meinem persönlichen Wandel wieder. Wir führten eine kurze Diskussion über Freundschaft und Lügen, aber nicht direkt auf dieses Thema bezogen. Seit dem Tag habe ich nichts mehr von ihr gehört. Ich habe sie angerufen, sie ging nicht ran und rief auch nie zurück. Das waren nur zwei von einigen Punkten, an dem Feuer-Lilly immer wieder unter Beweis gestellt hat, dass sie keine Freundin sein möchte. Zumindest nicht meine.

Ich lasse mich mal überraschen, wie unser nächstes Zusammentreffen ausfallen wird. Vielleicht wird sie auf diesen Beitrag sehr zornig reagieren oder – was ich persönlich hoffe – mal über den einen oder anderen Satz nachdenken. Es wird Zeit zu reflektieren.

Eure Julusch

2 Antworten zu “Freund oder Feind: Persönliche emotionale Dummheit oder die Endlosschleife der Feuer-Lilly”

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