Besser spät als gar nicht. Als Marion bereits vor einiger Zeit ein Stöckchen in die Runde geworfen hat, war für mich sofort klar, dass ich es fange und ein wenig mit mir herumtragen werde. Mein Kopf war in den vergangenen Wochen ständig mit anderen ganz großen Stöckchen beschäftigt, so dass ich heute erst die letzten Wörter aus meinem persönlichen Stöckchen geschnitzt habe und sie mit Euch, und vor allem mit Marion teile.
1. Ich liebe [………………..]? Gerne Mehrfachnennungen.
Mein Kind und ihr glockenhelles Lachen. Meinen Mann. Meine beste Freundin. Passion. Schwaben. Geocaching. Die Sonne auf meiner Haut. Sonnenuntergänge und Sonnenaufgänge (die ich nur sehe, wenn ich NOCH wach bin). Wolken, von oben und von unten. Das glitzern des Meeres am Abend. Weiße Strände. Coca Cola. Das singen der Vögel, besonders am Morgen (wenn ich NOCH wach bin). Musik und die Werke von Michelangelo, da Vinci, de la Tour und Caravaggio. Kleine, verträumte Bistros. Drei Nüsse für Aschenbrödel. Und ich liebe es, wenn es endlich über 30° ist. Einen schönen schweren Rotwein am Abend oder einen kühlen Äppler in der Sonne. Blumenkohl mit ganz viel Paniermehl. Mein Surface und mein Lumia 930. Tulpen, und vor allem weiße Tulpen. … Hab ich etwas vergessen? Bestimmt!
2. Womit kannst du dir selbst helfen, wenn du in einem Tief steckst?
Ich brauche Hoffnung. Ich brauche einen Plan B. Dann kann ich das Tief in etwas Positives verwandeln, indem ich versuche, mich auf die hoffnungsvollere Alternative zu konzentrieren und diese umzusetzen. Selbstmitleid ist nicht etwas, in das ich mich gerne Fallen lassen will und es auch schwer kann. Hinfallen, aufstehen, die Krone gerade rücken, lächeln und weiter gehen. Auch wenn, es bisweilen sehr schwer fällt.
3. Was machst du, wenn sich eine Welle intensiver unangenehmer Gefühle anschleicht?
Intensiv? Sehr intensiv? Dann nehme ich eine Tablette. Vorsorglich, um das Schlaganfallrisiko zu mindern. Ansonsten tief durchatmen und an das positive der jeweiligen Situation denken. Ich bin Hesse, daher weiß ich: „Für ebbes is es immer gut.“ Wobei, ich jetzt eigentlich nicht sagen kann, dass sich bei mir etwas anschleicht. Irgendwie platzen die Herren und Damen Gefühle immer mit der Tür ins Haus. Kawummm … !
4. Was bedeutet die Natur für dich?
Urgewalt. Frieden. Ruhe. Schönheit. Arachniden. Wenn ich wirklich mit offenen Augen durch die Natur laufe, dann kann ich die Schönheit unserer Welt kaum greifen. Schade, dass wir sie so zugrunde richten.
5. Was fängst du mit dem Begriff “Gott” für dich an und warum?
Ich bin Agnostiker und im verdrehten Sinne dazu erzogen worden. Meine Mutter ist katholischer als der Papst. Und das ist hier nicht als Übertreibung oder Witz gedacht. Es ist so. Was sie und ihre … ähm … Kollegen, Menschen antun, machen sie im Namen Gottes. Und im Namen Gottes ist auf dieser Welt wohl alles gestattet. Wenn Selbstmord keine Sünde wäre, dann würden sie ab morgen alle mit einem Sprengstoffgürtel herumlaufen. Nein, ich mache immer noch keine Witze. Über das Thema sollte man auch keine Witze machen. Wenn jemand glaubt, das man mit dem „Erzkatholischen Zirkel“ meiner Mutter (ich nehme alle „normalen“ Katholiken raus), besser verhandeln kann als mit der Al-Qaida, der glaubt auch, dass Zitronenfalter, Zitronen falten.
6. Frühaufsteher oder Langschläfer?
Morgens ist nur am Ende des Tages etwas schönes. Auf meiner Negativliste des Lebens steht Morgens definitiv auf den ersten drei Plätzen. Frühaufsteher sind mir unheimlich. Das gehört zu den größten Mysterien meines Lebens, denn egal wie viel Empathie und Willen ich versuche aufzubringen, um sie zu verstehen, es scheitert. Es gibt doch sicher eine Studie darüber, dass alle Schreckensherrscher unserer Welt Frühaufsteher waren, wetten.?!
7. Gibt es eine Arbeit, die dich froh macht und warum?
Gartenarbeit, definitiv. Wenn ich dreckig und verschwitzt am Ende des Tages auf mein neues Beet schaue, dann bin glücklich.
8. Was ist dir an Freunden besonders wichtig?
Loyalität, Loyalität, Loyalität.
9. Wenn du einen Wunsch bezüglich Beziehungsstatus frei hättest: Welchen würdest du wählen?
KEIN KOMMENTAR.
10. Magst du Kinder und warum?
Nachdem ich einige Sätze geschrieben und wieder gelöscht habe, sage ich lieber KEIN KOMMENTAR.
11. Wenn du wählen könntest, jemand anderer zu sein, wer wärst du dann am liebsten?
Als Kind wäre ich gerne jemand anderes gewesen. Dabei war es unerheblich wer ich werden würde. Solange ich nicht mehr ich sein müsste. Heute …? Ich bin ganz zufrieden damit, wer ich bin, auch wenn ich kleine und große „Schönheitsfehler“ habe, so bin ich eine Summe aus all dem erlebten und erlittenen. Ich bin ich und das will ich auch bleiben.
Soviel zu meinen Stöckchen. Da es meine ersten Stöckchen waren, bin ich nicht ganz sicher, wie es an dieser Stelle weitergeht. Bei Marion veröffentlichen? Oder bei mir? Offen lassen? Menschen nominieren? Die gleichen Fragen nutzen oder andere? Ich frage mal die Meisterin der Stöckchen. … Und prompt kann es weitergehen.
Ich würde das „Stöckchen Prinzip“ gerne beibehalten, und jeden frei entscheiden lassen, ob er sich beteiligen möchte. Die Fragen von Marion haben mir sehr gut gefallen, und so behalte ich sie bei. Jeder der sein Stöckchen noch nicht bei Marion vergraben hat, kann es hier aufnehmen. Parallel dazu schnitze ich noch ein paar neue Stöckchen für Euch und werfe sie demnächst in die Runde.
Eure Julusch
P.S. Was soll das mit den ganzen Stöckchen? Das kann dir Iwan beantworten, auch wenn er unter die Künstler gegangen ist und statt in Stöckchen nur noch in Bildern zu uns spricht.
8 Antworten zu “Ein Stöckchen von und für Marion – die erste Auflage”
Hallo Julusch, Ich finde es immer wahnsinnig interessant die Stöckchen der anderen Blogger zu lesen. Da bekommt man schon einen Eindruck von ihnen. Deine Antwort auf die Kinderfrage hat mich schon neugierig gemacht. ;-)
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Manchmal reichen Bilder (eigentlich meistens). Was ich mich schon verzettelt hab mit Worten… und bringen tut’s häufig nix. Jedenfalls nicht das von mir Gewünschte.. ;-)
Ich mag mir meinen Mund nicht mehr fusslig reden. Aber dazu musste ich ihn mir erst fusslig reden, um das zu merken :-)
LG Iwan
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Liebe Julusch,
ich bin entzückt und fühle mich geehrt, was aus dem Stöckchen bei dir geworden ist. Ganz herzlichen Dank, dass du es aufgreifen mochtest und so ehrliche und direkte, gleichzeitig zu Herzen gehende Antworten drauf gefunden hast. Und ein Novum für mich – aber warum eigentlich nicht: Sich auch mal einer Antwort ganz enthalten. Empfinde ich auch als sehr ehrlich.
Schön, dich auf diesem Weg etwas näher kennen zu lernen. Deine Mutter und ihr Verein sind mir äußerst suspekt. Was du für dich draus gemacht hast, kommt – so kann ich nur vermuten – einem ganz besonderen Kraftakt gleich, Chapeau!
Würde mich freuen, wenn jemand das Stöckchen bei dir aufgreifen mag und weiter macht.
Wenn du noch ein Stöckchen wirfst, mache ich vielleicht gerne mit und greife es dann bei dir auf. Ich mag die Stöckchen, wenn die Fragen gut sind.
Dein P.S. hat mich zu mehreren Schmunzlern bewogen, hihi ;)
Ganz herzliche Grüße und einen entspannten Sonntag-Abend!
Marion
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PS: Arachnida hörte ich zum ersten Mal, Spinnentiere. Nun, ich fürchte, ich würde sie mit Vorsicht und Abstand begutachten. So ganz geheuer scheinen sie mir nicht.
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Ab acht Beinen wird es doch sehr eng mit meiner Toleranzgrenze. Das ist mir dann ein wenig zu viel Natur.
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Verstehe.
Es gibt einige Insekten, die die Welt aus meiner Sicht nicht bräuchte, aber ich weiß, dass sie ihre teils nützliche Rolle spielen. So recht erwärmen kann ich mich nicht dafür, aber oft kann ich sie gut neben mir leben lassen oder aus meinem Wohnbereich nach draußen befördern.
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Hallo Marion,
danke für deine lieben Worte. ich denke, dass gerade du mich bezüglich meiner Mutter verstehen kannst. Wenn der Glaube über den eigenen Kindern steht, dann läuft gehörig was falsch in dieser Welt.
Gruß Julusch
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Hallo Julusch,
das ist richtig. In dem Punkt eint uns offensichtlich eine ähnliche Erfahrung. Es ist schmerzlich. Aber letztlich bleibt nur eins: Das Beste draus machen, so gut es gelingt. Und da ist doch einiges möglich so im Laufe der Jahre.
Gruß
Marion
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