Key West – wir kommen.
Ich erwähnte bereits, dass ich das Cachen irgendwie verlernt habe. So weit man sowas überhaupt lernen oder verlernen kann. Jedenfalls ist der Weg auf die Keys gespickt, mit gefühlt 3 Mio. Dosen. Ich wollte jedoch die Fahrt in den Süden nicht in die unendliche Länge ziehen, sondern ein paar ausgesuchte Earth Caches machen. Ein Earth Cache ist in der Regel nichts, was man sucht und findet, sondern ein Ort, an dem sich Schönes sehen und erlernen lässt.
An der ersten Station, war ich schon etwas verärgert, weil in der Beschreibung nicht stand, dass man dafür nicht gerade wenig Geld, als Eintritt oder Zutritt zum Statepark bezahlen muss. Ich tat es dennoch, und versuchte einiges über Korallenriffe zu lernen und die gestellten Aufgaben zu lösen.

Unser zweiter Halt führte uns ebenfalls zu einem Trail, bei dem man beim Ranger einen kleinen Obolus entrichten muss, um auf den Wegen laufen zu dürfen. Der Ranger fragte uns noch, ob wir wirklich laufen wollen, weil sie heute wirklich viele Moskitos hätten. Klar! Ich bin gut eingesprüht – alles wird gut.
Den Nebensatz „beware of the webs“, habe ich irgendwie nicht in Tiefe wahrgenommen. Die Bewohner eben dieser webs, sind derzeit agressiv und man soll wegen deren Netzen gut aufpassen, weil ein Biss wohl sehr weh tun soll .. blau bla bla. Herr und Frau von Spinne und ich, sind nicht gerade die besten Freunde. Aber – das wird schon. Ich werde mich eh nie freiwillig einem Spinnennetz nähern (solange darunter kein Plastik liegt).
Wir laufen und mein Mann macht wirklich unglaublich viele Faxen. Er springt herum, wirft die Arme nach links und rechts und singt dabei: „Beware of the webs – ich mache alle webs weg für euch“. Bis ich mit meinem rechten Arm in einem Spinnenfaden lande. Stopp!
Während ich also noch seine Rettungsabsichten (die nicht gefruchtet haben) in Frage stelle, mache ich ihn auf einen weiteren dicken Faden aufmerksam, der genau vor seinem Kopf hängt. Wenn ich nicht Stopp gerufen hätte, wäre er voll herein gelaufen. Ich verfolge den Faden mit den Augen und lande bei einem Netz, das etwa 50 cm über seinem Kopf hängt. Und dort in der Mitte … die webs können mich alle mal. Von allen Seiten. ABER … Ich hätte niemals gedacht, dass Spinnen in dieser Größe, überhaupt noch Netze spinnen würden.
Danke für den Trail, aber 50 Meter reichen mir. Aaaaargh … !!!
Ich war unfassbar schnell wieder von dem Weg herunter. Mit wirklich wehenden Haaren suchte ich das Weite. Der Ranger war etwas überrascht, dass wir so schnell zurück waren. Mein Mann kommentierte es nur mit: „The spiders are a little bit to huge for my wife.“ Er empfahl uns, den Steinbruch auf der anderen Seite aufzusuchen. Dort gebe es keine Spinnen. Also gut. Immerhin hatten wir Eintritt bezahlt und ich hätte auch gerne noch einiges gesehen.
Ich kürze ab … Auch da gab es Spinnen, die, die Größe eines Kleinwagens hatten. Lasst euch von den Rangern nicht veräppeln. Ich hatte genug von den Earth Caches. Kein Earth mehr, kein Cache mehr, kein Busch mehr, keine Webs mehr und kein Viehzeug mehr. Meine Leidenschaft für Earth Caches war etwa bei 0% angekommen. Die nachfolgenden Earth Caches prüfte ich sorgfältig auf die Länge des Weges, der in der Natur zurück gelegt werden muss, und strich alle bis auf zwei von meiner Liste. Auch heute noch kann ich nicht darüber schreiben, ohne am ganzen Körper eine Gänsehaut zu bekommen und paranoid jeden Schatten anstarren. Arrgh …!
Viel Zeit die zwei verbliebenen Touren per Handy zu recherchieren blieb mir nicht, denn mein Kind sagte:
„Mama, ich kann meine Hand nicht richtig spüren. Wie bei einem Migräneanfall.“
„Schatz, du hattest doch erst vor eine Woche einen. Das ist sicher nichts. Sag aber Bescheid, falls die Augen anfangen.“
„Mama, das Auge hat gerade angefangen.“
Nein, oder! Mein Kind hat Migräne, die aber nur alle 2 – 3 Monate zuschlägt. Genau an ihrem Abflugstag, musste ein Mann sie aus der Schule abholen, weil die Migräne sie fest in der Hand hatte. Doch so schnell hintereinander? Die Schmerzen sind wirklich sehr schlimm, mit allen Nebeneffekten wie zum Beispiel brechen.
Wir hatten noch so eine lange Fahrt vor uns. Oh bitte nicht! Lass sie das bitte nicht auch noch im Auto durchmachen müssen. Mein Flehen wurde natürlich nicht erhört. Der Weg ist nicht immer das Ziel.
2 Antworten zu “Schlimmer geht’s nicht! Ach, echt? Ein Reisebericht in mehreren Teilen – 7 von 10”
Hey, wo bleiben eigentlich 8, 9 und 10? Sind die der nächsten Katastrophe zum Opfer gefallen? Wäre schade! Ich wollte nach 10 ein paar bissige Kommentare über die Gefahren des Rauchens sowie des Lebens mit Microsoft Hardware und Kindern setzen. Enttäusch mich nicht!
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Hallo Leander,
das es nicht weiter geht, ist nur meiner mangelnden Zeit geschuldet. 1-7 hatte ich bereits in der Staaten geschrieben und der Rest ist in Bearbeitung. Wird aber nicht mehr lange dauern.
Gruß Julusch
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