Hier kommt das etwas andere Stöckchen

Vor vielen Monaten nahm ich das Stöckchen von Marion auf, und beantwortete ihre Fragen. Im Rahmen dessen, wollte ich gern noch ein weiteres und eigenes Stöckchen in die Runde werfen. Doch mein Leben zwang mich zu einer Pause, so dass mein Stöckchen lange auf sich warten ließ.

Was ist eigentlich dieses Stöckchen? Und wer hat’s erfunden? Die Schweizer, wer sonst. Und insbesondere der Iwan. Aber ihr könnt es nicht mehr nachlesen, denn er hat die Antwort in den Datenhimmel geschickt. Die Kurzfassung: Ein Stöckchen ist ein Gedanke, den ich dir zuwerfe, dein Geist fängt ihn auf, und spielt damit. Manchmal lässt er ihn wieder fallen, und manchmal baut er damit riesige Holzhaufen. Und da wir schon länger mit Stöckchen spielen und nicht mehr klassisch nominieren, werde ich hier von den üblichen Fragen etwas abweichen. Doch bevor ich im Detail darauf eingehe, hier die simplen Spielregeln:

  1. Jeder darf sich dieses Stöckchen greifen, damit spielen, darüber nachdenken, und wenn man mag, auch gerne seine Gedanken mit mir teilen.
  2. Willst du etwas dazu sagen? Dann kannst du es gerne im Kommentarfeld machen. Dafür musst du dich nicht anmelden, und kannst anonym bleiben.
  3. Wenn du Blogger bist, antworte auch gerne bei dir „zuhause“. Aber verlinke mich bitte, damit ich deine Antwort sehe.

Das waren sie schon, die simplen Regeln. Und jetzt kommen wir zu meiner klitzekleinen Anpassung.

Unsere Gedanken sind mächtiger als wir oftmals erkennen, sie beeinflussen unsere Erwartungen, unsere Interaktionen und letztlich auch unsere Fähigkeit, zufrieden zu sein. Es ist oft einfach, für die Selbsttäuschung und für unsere eigenen Lügen, in unserem Geist Fuß zu fassen und zu Wachsen. Wenn wir nicht Gegensteuern, kann unser eigener Geist, so paradox es ist, schweren Schaden anrichten.

Statt zehn Fragen, stelle ich zehn Aussagen in den Raum und habe dazu folgende Fragen an dich:

Was geht dir durch den Kopf, wenn du die unten stehenden Aussagen liest?
Stolpert dein Geist über eine besonders?
Magst du vielleicht zu jeder einzelnen Aussage, oder zu einer ausgesuchten, etwas sagen?

  1. Ich muss perfekt sein.
  2. Mein Leben ist härter, als das der anderen.
  3. Wenn ich es ignoriere, dann wird es weggehen.
  4. Ich bin zu jung oder ich bin zu alt.
  5. Ich bin einfach nicht der glückliche Typ.
  6. Ich verurteile keine Menschen
  7. Wenn ich meinem Herzen folge, wird alles gut werden.
  8. Ich habe keine Wahl.
  9. Mein Wert wird durch meine Arbeit bestimmt.
  10. Die Anderen sind einfach besser.

Wie kam ich zu diesen Aussagen und den damit resultierenden Fragen? Ich stolperte über diese Art von Fragen im Internet. Sie sollen dazu dienen, glücklicher, erfolgreicher und selbst bestimmter zu werden. Lassen wir diese Aussage unkommentiert im Raum stehen. Kann sein oder auch nicht. Dennoch, mein Geist stolperte über zwei Fragen und ich beschäftigte mich damit. Dann fiel mir der Vergleich mit dem Stöckchen ein, denn ich hatte gerade eines zugeworfen bekommen. Ergo, hier sind ähnliche Fragen für Euch gelistet.

Vielleicht ist auch dein persönliches Stöckchen dabei. Ich freue mich über jeden einzelnen Beitrag, in welcher Form auch immer.

Eure Julusch

15 Antworten zu “Hier kommt das etwas andere Stöckchen”

  1. Meine Lieben,

    ich muss ganz ehrlich zugeben, dass die meisten Antworten mich überrascht haben. Vielleicht aber auch nur, weil ich etwas anderes erwartet habe. Hätte ich diese Fragen beim ersten überfliegen für mich beantwortet, wären die Antworten vielleicht ähnlich gewesen. Ich weiß es nicht. Ich machte es anders, weil ich sehen wollte, was sich wirklich in den letzten Jahren verändert hat. Und dann bekam ich eine andere Sicht auf viele diese Aussagen. Am besten beantworte ich diese Fragen für euch, vielleicht erklärt es sich dann am einfachsten.

    1. Ich muss perfekt sein
    Nein, aber annährend. Ich muss keinem gesellschaftlichen Ideal entsprechen, aber ich muss versuchen der beste Mensch zu sein, der ich für MICH sein kann. Wenn ich eine Charaktereigenschaft oder Macke nicht mag, möchte ich für mich selber versuchen daran zu arbeiten. Perfekt ist kaum zu realisieren, aber dicht dran ist gut genug, Und das perfekte Ideal definiere nur ich für mich.

    2. Mein Leben ist härter, als das der anderen
    Teilweise schon. Aber grundsätzlich vertrete ich die Meinung, dass jeder wohl irgendwann vor Schwierigkeiten und Krisen steht. Und es ist der Umgang mit jeder Herausforderung, den Problemen und Schwierigkeiten, der zeigt ob wir in der Lage sind daraus zu lernen und zu wachsen oder eben nicht. Das ist leider einer meiner „unperfekten“ Eigenschaften. Ich kann Menschen die immer nur jammern statt etwas zu tun, einfach nicht ausstehen. So gar nicht.

    3. Wenn ich es ignoriere, dann wird es weggehen
    Gelegentlich stimmt das sogar. Mein Arbeitskollege sagt oft: „Unrat muss man einfach vorbeischwimmen lassen.“ Und da hat er nicht ganz unrecht. Man kann alles anpacken, versuchen zu lösen, sich dem Stellen oder eben nicht. Sicher muss man hier differenzieren zwischen Aufgaben und Gegebenheiten, um die man sich wirklich bemühen muss, aber einige kann man einfach aussitzen. Füße hochlegen, Lächeln und Winken.

    4. Ich bin zu jung oder ich bin zu alt
    Ich bin definitiv zu alt für Miniröcke und zu jung für unglaublich vieles.

    5. Ich bin einfach nicht der glückliche Typ.
    Das würde ich so nicht unterschreiben. Mir scheint zwar nicht den ganzen Tag die Sonne aus dem Hintern, aber ich bin stets bemüht. :-)

    6. Ich verurteile keine Menschen
    Aber natürlich mache ich das. Wir alle beurteilen und verurteilen Menschen. Forscher sagen, dass wir zu unserem ersten Eindruck und Beurteilung in weniger als einer Sekunde kommen. Es liegt ganz an unseren Erfahrungen, Erlebnissen, dem was wir sind und dem was wir waren. Anhand dieser Parameter formt unser Gehirn ein Bild – auch wenn uns das nicht immer bewusst ist. Aus rein evolutionärer Sicht ist das sogar gut und wichtig.

    7. Wenn ich meinem Herzen folge, wird alles gut werden
    Hätte ich das mal öfters sein lassen, dann wäre ich jetzt nicht hier und das wäre gut so. Ich arbeite daran.

    8. Ich habe keine Wahl
    Man macht es sich damit zu einfach, diesen Satz in den Raum zu stellen? Echt? Kann sein oder auch nicht. In der Theorie hat man immer eine Wahl, aber auch nur in der Theorie. Ich habe bei vielen Sachen keine Wahl und ich finde es durchaus besser mir das einzugestehen. Wenn man einem Depressiven erklärt, er darf sich nicht einfach hängen lassen und sich zusammen reißen, glaubt ihr wirklich er hat eine Wahl? Oder ein persönliches Beispiel: Ihr könnt euch gar nicht vorstellen welche Wut ich entwickeln kann, wenn mir wieder mal einer erklärt, dass die Spinne mehr Angst vor mir hat als ich vor ihr. Klar, ich könnte eine Konfrontationstherapie machen oder mir gleich eine Knarre an den Kopf halten und abdrücken. Beides hat für mich den gleichen Charme.

    9. Mein Wert wird durch meine Arbeit bestimmt
    Ja, zu einem gewissen Teil schon.

    10. Die Anderen sind einfach besser
    Viele sind es, einige auch nicht. Es kommt immer auf den Lebensbereich an. Ich arbeite daran.

    So, wenn ich dort überall ein NEIN stehen haben würde, wäre es sicher ein Traum für jeden Psychologen. Oder auch nicht, weil er mit mir kein Geld verdienen würde. Aber diese Fragen geben mir die ehrliche Chance, zu schauen in welchen Bereichen ich mich entwickeln kann und ich kann entscheiden, ob ich das überhaupt möchte. Und zwei habe ich auserkoren.

    Ich wünsche Euch einen ganz tollen Sonntag!

    Eure unperfekte Julusch, aber voll F22.

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  2. Stöckchen geschnappt und spontane Gedanken sind folgende:

    Ich muss perfekt sein – ICH MUSS MAL GAR NICHTS
    Mein Leben ist härter, als das der anderen – ZUM GLÜCK NICHT!
    Wenn ich es ignoriere, dann wird es weggehen – ??? SELTSAM! Denkt man so etwas?? Ist mir fremd….
    Ich bin zu jung oder ich bin zu alt.- ICH BIN NIE ZU JUNG ODER ZU ALT – SOLCHE FRAGEN STELLT MAN SICH DOCH NICHT – MAN MACHT EINFACH!!
    Ich bin einfach nicht der glückliche Typ. – ICH BIN SEHR GLÜCKLICH!!
    Ich verurteile keine Menschen – DOCH HIN UND WIEDER SCHON – DA WOLLEN WIR MAL EHRLICH BLEIBEN! TOLLERANZPEGEL IST ABER WEIT OBEN
    Wenn ich meinem Herzen folge, wird alles gut werden. – HERZ ÜBER KOPF IST BEI MIR AUCH EHER DIE REGEL… ABER GUT IST ES JETZT SCHON
    Ich habe keine Wahl. QUATSCH!!! DA MACHT ES SICH ABER JEMAND ZIEMLICH LEICHT!
    Mein Wert wird durch meine Arbeit bestimmt. DACHTE ICH AUCH BIS VOR 8 JAHREN – HABE DIE KURVE NOCH GEKRIEGT! UND DAS IST GUT SO!!
    Die Anderen sind einfach besser. KLAR SIND ANDERE BESSER IN VIELEM – ABER WAS NUTZT DAS WEM? SOLCHE GEDANKEN ZIEHEN NUR RUNTER!! MACH DEIN DING!! BE HAPPY!!!

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  3. 1. Nein. Ich bin gut so wie ich bin.
    2. Nein. Es gibt Höhen und Tiefen. Wie überall.
    3. Nein. Schon oft versucht, aber nie geklappt.
    4. Manchmal möchte ich noch einmal 25 sein…. und dann wieder nicht. Man ist so alt, wie man sich fühlt.
    5. Doch. Ich bin glücklich,es geht mir gut, ich habe genug, ich bin dankbar.
    6. Ich verurteile wissentlich niemand. Meistens gelingt es mir auch.
    7. Daran glaube ich.
    8. Ich habe immer eine Wahl. Manchmal entscheide ich richtig, manchmal eben falsch.
    9. Wie ich bin, das macht mich wertvoll. Nicht was ich leisten kann, oder was ich besitze. Wie ich innendrinnen bin. So ist es gut.
    10. Mag sein, dass manche in manchem besser sind als ich. Oder aber auch schlechter. Aber so oder so ist es mir egal. Ich muss mit mir zufrieden sein. Nicht anders.

    Liebe Grüße, Polly ☺

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  4. manche Aussagen sind sehr unselbstbewusst.
    Manche sind richtiger Quatsch.
    Eine Aussage kann ich unterschreiben.
    Das wäre meine Korrektur für mich persönlich:

    1. WIeso muss ich perfekt sein? Niemand ist perfekt und niemand muss perfekt sein.
    2. Mein Leben ist schön.
    3. Wenn ich es ignoriere, bleibt es trotzdem wo es ist.
    4. Meine Zeit ist jetzt!
    5. Ich bin glücklich!
    6. Ich verurteile keine Menschen.
    7. Wenn ich meinem Herzen folge, wird vielleicht nicht alles gut gehen, aber mein Seele ist glücklich.
    8. Man hat immer eine Wahl!
    9. Ich bin wertvoll
    10. In manchen DIngen sind die anderen einfach besser als ich. Aber das ist okay so.

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