Malsch, das ist ein Ort oder kleines Städtchen südlich von Karlsruhe. Und Karlsruhe liegt irgendwo in Baden-Württemberg. Baden-Württemberg irgendwo in Deutschland und das wiederum in Europa. Mehr muss man darüber nicht wissen, außer die Kleinigkeit, dass Malsch ziemlich genau zwischen dem Wohnort von Fifer und meinem liegt. Daher Cachen wir dort, und in den Nachbargemeinden, relativ viel.

Es geschah etwas seltsames. Wir ließen nicht nur unsere Beine baumeln, sondern unsere Seelen gleich mit dazu. Wir saßen beide auf der Schaukel, blickten auf die Bäume und die Stadt herunter und machten nichts. Gar nichts. Wir sprachen auch sehr lange nicht miteinander. Erst nach geraumer Zeit teilten wir unsere Gedanken mit dem jeweils anderen. Der Nachmittag verging und auch der Abend. Und wir saßen immer noch auf dieser Bank. Unsere Gespräche wurden immer intensiver und auch die eine oder andere Träne kullerte über die Wangen. Ein seltsamer Moment. Ein seltsamer Abend. Als es dunkel war und die Kälte der Nacht uns überrollte, machten wir uns auf den Rückweg zu meinem Auto. Doch auch da verabschiedeten wir uns nicht, sondern blieben einfach im Auto sitzen und redeten weiter.

Vorgestern verabredeten wir uns recht spontan, und wollten den Tag über in den Wäldern rund um Malsch cachen. So ganz geheuer war es mir nicht, da es immer wieder zu Wetterschwankungen kam, und ich bei dem angekündigtem Sturm nicht im Wald sein wollte. So verbrachte ich viel Zeit damit, ständig den Himmel im Auge zu behalten. In Malsch von einem herabfallenden Ast erschlagen zu werden, war sicher keines meiner angestrebten Lebensziele. Wie ihr seht – schreibe ich noch – ergo lebe ich noch. Im Marschschritt absolvierten wir drei Runden und pflügten regelrecht durch den Wald. Selbstverständlich wurde ich nicht müde, über das Wetter und die vielen Möglichkeiten und Gefahren im Wald zu Jammern.
Dann kamen wir mehr oder weniger an unserer Seelen-Baumel-Bank vorbei. Natürlich machten wir gerne den kleinen Umweg, und ließen uns einige Zeit „baumeln“. Es funktionierte immer noch. Während die Bank sich im Wind leicht bewegte, bewegte ich mich in mein Inneres hinein. Es überraschte mich nicht was ich dort fand. Nur das ich diese Gefühle nicht mehr richtig „zurückschieben“ kann, nervt mich gerade sehr.

Natürlich bin ich mir der Folgen bewusst. Ich bin mir bewusst, dass es nicht gesund ist Kisten zu packen und sie die Kellertreppe runter zu treten. Oder einfach ausgedrückt, die Gefühle zu unterdrücken. Aber … Thomas D. bringt es in seinem Lied „Der eine Schlag“, auf den Punkt. Und ich möchte hier gerne auf seine Worte zurückgreifen.
Alle Dinge haben Zeiten des Vorangehens und Zeiten des Folgens,
Zeiten des Flammens und Zeiten des Erkaltens,
Zeiten der Kraft und Zeiten der Schwäche,
Zeiten des Gewinnens und Zeiten des Verlierens.
Die richtige Zeit ist noch nicht gekommen. Noch nicht jetzt und noch nicht heute. Erst werde ich mich der einen oder anderen Dummheit unterwerfen. Ich bin ja blond und man sollte sich treu bleiben. Nicht wahr?! Mit diesem nicht ganz ernst zu nehmenden Statement verabschiede ich mich für heute.
Eure Julusch
P.S. Auf Wunsch stelle ich gerne die Koordinaten der Bank zur Verfügung. Ein bisschen Baumeln tut gut.
P.P.S. Meine liebe, liebe Fifer, wenn du wirklich glaubst, dass du mit dieser „ICH-FÄRBE-MIR-MAL-DIE-HAARE-ROT-NUMMER“ durchkommst, dann hast du wohl vergessen wer und vor allem wie ich bin. *fettes Grinsen auflegt und darauf aufmerksam macht, das dies nicht sarkastisch gemeint war*
Ich zitiere: „… Aber so wie die Farbe der Dachziegel mit entscheidend für die Fassade ist, war eines noch wichtiger. Der Dachboden musste vorher gründlich umgekrempelt und entrümpelt werden damit die Fassade zur Wohnung passt, sonst mag die Fifer nicht in diesem hübschen Häuschen wohnen! … Ich habe ein Versprechen gegeben … Die Fassade wird gepflegt, die Schrauben poliert, die Ziegel pfleglich gegen Witterung geschützt, der Außenanstrich immer frisch erneuert. …“
Ich zitiere weiter: „Dankbarkeit für deine Hilfe, deine Hartnäckigkeit und Beha(a)rrlichkeit, mit der du dein Vorhaben durchgezogen hast.“
Und nun? Glaubst du ich habe diese Hartnäckigkeit und Beha(a)rrlichkeit an den Nagel gehängt? *prustel* Netter Versuch! Du liegst viel zu oft im Nebenbett, um noch ruhig schlafen zu können. Und wenn ich Sprühlack nehmen muss … am besten in einer Audi Farbe. Muahauhauahauah!